Das 1×1 der motivorientierten Führung

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Stellen Sie sich vor, Ihre Mitarbeiter würden genau das machen, worin sie richtig gut sind. Klingt zu gut, um wahr zu sein? Wir haben das ultimative Erfolgsrezept für (leistungs-)starke Mitarbeiter! Lernen Sie im 1×1 der motivorientierten Führung, wie Sie Angestellte optimal einsetzen.

Mit Motivation zur Bestleistung

Ganz klar: Ohne Motivation betreiben Mitarbeiter meist nur den geringsten Arbeitsaufwand. Und das auch nur widerwillig. In unserem Artikel zum Mitarbeiterengagement haben wir bereits erklärt, woher Motivation kommt. Wir haben die 3 wichtigsten Take-aways davon für Sie zusammengestellt:

Wissenswertes über Mitarbeiterengagement

  • Hinter Engagement liegen tiefe Bedürfnisse (Motive), die gestillt werden wollen.
  • Denn tiefe Bedürfnisse sind starke Antreiber, die uns motivieren.
  • Aus diesen Motiven bilden sich häufig Stärken und Expertisen.

Lesen Sie mehr über Engagement und erfahren Sie, warum noch Motive Gold wert sind.

Der Lebensantrieb in 16 Motiven

Steven Reiss hat 16 grundlegende Motive identifiziert, die unser Leben antreiben. Diese unterscheiden sich von Mensch zu Mensch in ihrer Intensität. Und das wiederum bestimmt die Ausprägung von Persönlichkeiten und deren Stärken.

16 Lebensmotive nach Steve Reiss

1. Macht
Bedürfnisse und Werte: Verantwortung, Ehrgeiz
2. Eros
Bedürfnisse und Werte: Ästhetik, Sinnlichkeit
3. Neugier
Bedürfnisse und Werte: Verständnis, Wissen
4. Unabhängigkeit
Bedürfnisse und Werte: Freiheit, Autonomie
5. Essen
Bedürfnisse und Werte: Genuss, Sinnlichkeit
6. Ruhe
Bedürfnisse und Werte: Wenig Stress, Gewohntes
7. Ehre
Bedürfnisse und Werte: Anerkennung, Moral
8. Ordnung
Bedürfnisse und Werte: Routine, Sicherheit

9. Anerkennung
Bedürfnisse und Werte: Harmonie, Beachtung
10. Sparen

Bedürfnisse und Werte: Ressourcenschonung, Pflege
11. Idealismus

Bedürfnisse und Werte: Fairness, Eindeutigkeit
12. Status

Bedürfnisse und Werte: Anerkennung, Zugehörigkeit
13. Beziehung
Bedürfnisse und Werte: Netzwerk, Zugehörigkeit
14. Rache

Bedürfnisse und Werte: Wettbewerb, Konkurrenz
15. Familie

Bedürfnisse und Werte: Gemeinschaft, Schutz
16. Körperliche Aktivität

Bedürfnisse und Werte: Bewegung, Leistungsfähigkeit

Lesen Sie mehr über die einzelnen Lebensmotive nach Reiss im Artikel der karrierebibel.de

In 3 Schritten zur motivorientierten Führung

In der motivorientierten Führung verwandelt man Motive in Erfolg. Man zielt in der motivorientierten Führung darauf ab, dass Mitarbeiter stärken-gerecht ihren Job ausführen können. Wenn Sie sich nun fragen “Wie?” – keine Panik! Wir haben die Schritt-für-Schritt Anleitung zur motivorientierten Führung.

1. Analyse: Motive Ihrer Mitarbeiter erkennen

Im ersten Schritt müssen Sie herausfinden, was die Motive Ihrer Mitarbeiter sind. Diese können Sie durch Übungen und Tests (von Selbsteinschätzungsbögen bis umfassende psychologische Verfahren) herausfiltern. Optimal geeignet dazu ist z.B. das LUXXprofile.

LUXXprofile Persönlichkeitsanalyse

Dieses Analysetool umfasst die Vielfältigkeit von Bedürfnissen und Werten. Basierend auf den 16 Lebensmotiven nach Reiss, wird damit die Persönlichkeit strukturiert. Lesen Sie mehr dazu und wie Sie LUXXprofile mit uns einsetzen können.

runddenker Übung „Brillante Momente”

Lassen Sie Ihre Mitarbeiter von einem brillanten Moment der letzten Zeit in der Arbeit berichten. Dabei können sie gerne ins Detail gehen. Daraus können Sie dann lesen, was das Feuer Ihrer Mitarbeiter entfacht.

>> “Erzählen Sie von einem Moment, in dem alles nahezu perfekt geklappt hat. Ein Moment, in dem Sie sich optimal gefühlt haben –  gerade so als wären Sie in einem Flow-Zustand. Wann waren Sie das letzte Mal besonders leidenschaftlich bei der Sache?” <<

Beispiel
Ihr Mitarbeiter berichtet: „Der tollste Moment der letzten Arbeitswoche war, als ich Goodies für unsere Neukunden eingepackt habe. Große Freude hat mir bereitet, alles schön zu verpacken und zu verzieren. Ich war total vertieft darin.”

Auf den ersten Blick kann man aus diesem kleinen Beispiel bereits einige Motive herauslesen. Durch weiteres Nachhaken können Sie die Motive noch weiter einschränken. Sie könnten fragen, was er dabei gefühlt hat. Oder was das Schönste daran war.

  • Motiv Ruhe
    Ich hab es geliebt, wie herrlich ruhig es in mir wurde.”  

  •  Motiv Anerkennung
    Die Vorstellung, mein Vorgesetzter würde meine Mühen loben, war das Lohnendste daran.“ 

  •  Motiv Sparen
    Es befriedigt mich, dass ich nur bereits verwendetes Verpackungspapier dafür benutzt habe.”

2. Übersetzung: Vom Motiv zur Stärke

Für die motivorientierte Führung können Sie sich die herausgefundenen Motive nun zunutze machen. Dazu müssen Sie die einzelnen Motive übersetzen. Einerseits in Stärken und andererseits in den Arbeitskontext.

3 Hilfreiche Fragen zur Übersetzung

  1. Welche Stärken entspringen diesem Bedürfnis?
  2. Welche arbeitsbezogenen Motivationen könnten darin stecken?
  3. Welche Qualitäten bringen Mitarbeiter in einen Flow-Zustand?

Beispiel

  • Motiv Neugier

Neugierige Menschen sind besonders wissbegierig, lernbereit und offen. Ihre Stärken liegen dabei häufig in ihrem breiten Wissensschatz. Nicht selten bringen sie hohe kommunikative und soziale Fähigkeiten mit. Sie sind hervorragend darin, Informationen zu beschaffen. Was sie besonders motiviert: Fragen, deren Antwort sie (noch) nicht kennen.

  • Motiv körperliche Aktivität

Menschen mit diesem Motiv blühen auf, wenn sie sich bewegen können. Oft haben sie eine hohe Ausprägung in Agilität, Flexibilität sowie Spontanität. Jenes Lebensmotiv lässt Menschen besonders aktiv sein. Das bedeutet, sie sind hervorragend darin, Dinge anzutreiben. Auch bringen sie Mitmenschen in Bewegung. 

3. Adaption: “Wir machen uns die (Arbeits-)Welt wie sie uns gefällt”

Im letzten Schritt geht es darum, das Arbeitsumfeld anzupassen. Dieses soll auf die Stärken des Mitarbeiters ausgerichtet werden. Stärken Sie damit Stärken! Diese Anpassung können Sie als Chef auf unterschiedliche Weise ankurbeln. Einerseits können Sie Ihrem Mitarbeiter als Coach zur Verfügung stehen. Andererseits können Sie aber auch als Chef Maßnahmen setzen.

Coaching Ansatz 

Helfen Sie Ihrem Mitarbeiter folgende Frage zu beantworten: Was könnte der Mitarbeiter selbst tun, damit er mehr Stärken einsetzen kann?

Beispiel

  • Motiv Unabhängigkeit

Menschen mit diesem Motiv arbeiten am liebsten autonom. Gleichzeitig übernehmen sie, um sich das zu sichern, gerne mehr Verantwortung. Diese Stärke könnte Ihr Mitarbeiter aktiv nutzen! Er könnte auch Aufgaben übernehmen, die in sich abgeschlossen sind. Damit kann er unabhängiger in seiner Arbeit sein. Wenn unabhängige Mitarbeiter nämlich die nötige Autonomie bekommen, kommt eine weitere Stärke zum Vorschein: Flexibilität und Produktivität.

Führungskräfte Ansatz

Als Führungskraft müssen Sie weg vom SILO-Denken. „Alle müssen alles machen“ wird Sie dabei nicht weiterbringen. Um Ihre Mitarbeiter richtig einzusetzen, sollten Sie erkennen, was er wirklich braucht. In Folge können Sie Kommunikation und seinen Arbeitsbereich auf sein Motiv abstimmen

Beispiel

  • Motiv Ordnung 

Unterstützen Sie Ihren Ordnungs-Mitarbeiter indem Sie ihm Zeit einräumen, sich seine eigene Struktur zu schaffen. Ob es die morgendliche To-Do Liste ist oder die regelmäßige Berichterstattung. Sie können dem Mitarbeiter auch beim nächsten Projekt mehr Planungsaufgaben übergeben. Achten Sie in der Kommunikation mit ihm darauf, dass Sie übersichtlich, klar und direkt sind.

Fazit: Motivorientierte Führung braucht Zeit

Um Ihre Mitarbeiter in ihren Stärken unterstützen zu können, müssen Sie sie kennenlernen. Nehmen Sie sich Zeit dafür. Mit Geduld werden Sie die Juwelen Ihrer Mitarbeiter entdecken.

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In unserem 2-tägigen Seminar „Empower your Team – Fordern, fördern, coachen“ lernen junge Führungskräfte die wichtigsten Grundlagen und Schlüsselfaktoren erfolgreicher High-Performance-Teams: Sie erhalten die wichtigsten Führungsinstrumente für ihre Rolle als Teamleader an die Hand.

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